Palliativstation Kliniken Erlabrunn

Das traditionsreiche Krankenhaus hat aufgestockt. Der markante Wismutbau erfuhr eine räumliche Erweiterung. Der Hauptgesellschafter spricht gar von acht „Eigenheimen“ unter dem neuen Dach.

Wo einst der ehemaliger Chef-Apotheker des Krankenhauses Erlabrunn in einer großen Bodenkammer unterm Dach sein gut sortiertes Arsenal von Materialbeständen lagerte, erstreckt sich heute eine moderne und großzügig geschnittene Station für die Betreuung und Versorgung schwerstkranker Menschen. Am Montag geht die neue Palliativstation der Kliniken Erlabrunn offiziell in Betrieb.
Acht große und komfortable Patientenzimmer, gemeinsame Aufenthaltsbereiche und Behandlungszimmer erstrecken sich heute dort, wo einst „die alte Bodenkammer“ war.
Die räumliche Erweiterung der Kliniken Erlabrunn ist bautechnisch gesehen visionär. Denn der markante Wismutbau aus dem Jahr 1952 steht unter Denkmalschutz. Einen klassischen Anbau ließ diese Anlage nicht zu. Also blieb den Planern nur die Aufstockung der beiden Seitenflügel. Am Nordflügel ist das Kunststück bereits vollbracht. 22 Firmen aus der Region waren daran beteiligt. Im März 2021 ging es los, da wurde unter einem riesigen Wetterschutzdach das alte Dach abgehoben, um eine komplette Etage aufzustocken. Nur ein Jahr später ziehen nun die ersten Patienten ein.
„Damit sind endlich die Geriatrie und die Palliativstation auf einer Etage“, sagte Katrin Scherf als Chefärztin der Klinik für Geriatrie und Frührehabilitation. Sie wird gemeinsam mit Oberärztin Lucia Hagarowá die neue Station leiten.
„Es gehört zum ganzheitlichen Behandlungsansatz, den wir uns in den Kliniken Erlabrunn stets zum Ziel gesetzt haben: Für den Menschen da zu sein, von der Geburt bis zum Lebensende“, sagte Hauptgesellschafter Josef Wieder am Freitag bei der Einweihung der Station. Er sprach von „acht Eigenheimen“, die unter dem neuen, modernen Flachdach entstanden sind. Denn auf einer Palliativstation werden Menschen betreut, deren Krankheit als austherapiert gilt. „Aber auch diese Zeit in Würde, mit entsprechend guter Behandlung und ohne Schmerzen verleben zu können, das sind wir den Menschen nach einem arbeitsreichen Leben schuldig“, so Wieder. Er bedankte sich zudem nicht nur bei den Baufirmen für das notwendige Verständnis auf einer Baustelle so nah am Alltag einer Klinik, für Verlässlichkeit, Termintreue und die Qualität ihrer Arbeit. Er dankte auch den Mitarbeitern des Hauses für die Unterstützung. Die Patientenzimmer sind großzügig eingerichtet, mit großen Fensterfronten und ausgestattet mit modernster Technik. „Aus dem Wohnzimmer“, wie beispielsweise der Raum an der Stirnseite der Station genannt wird, können die Patienten einen faszinierenden Blick auf den großen Brunnen mit Fontäne im Garten genießen. Auch alle Patientenzimmer gewährleisten einen Blick ins Grüne. „Es freut mich sehr, dass speziell in unserem Haus diesem Fachgebiet so große Aufmerksamkeit geschenkt wird“, betonte Chefärztin Scherf und sprach von „paradiesischen Arbeitsbedingungen“, die eine optimale Patientenversorgung ermöglichen. Auch dass sie und ihr Team bei der Auswahl der Ausstattung intensiv einbezogen wurden, habe sie sehr gefreut.

https://www.freiepresse.de